Bayerischer Treppentag 2019

Aktuelles aus dem Treppenbau

Der Bayerische Treppentag 2019 des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern (FSH Bayern) verlief wieder sehr erfolgreich. Mehr als 70 Teilnehmer konnte der Vertreter des Verbands, Dipl.Ing. (FH) Mirko Reich, zu einem spannenden Vortragsprogramm mit aktuellen Fragestellungen im Treppenbau und renommierten Referenten aus Forschung und Praxis begrüßen. Die Tagung erwies sich dabei erneut als idealer Treffpunkt der Treppenbauer in Bayern. Neben den aktuellen und kompakten Informationen schätzten die Tagungsteilnehmer insbesondere auch den kollegialen Erfahrungsaustausch in den Pausen.


CE und Zulassungen im Treppenbau

Zum Auftakt wies Reich die Schreiner darauf hin, dass Zulassungen und der Nachweis der Standfestigkeit erforderlich sind, sobald Treppen außerhalb der Vorgaben des Regelwerkes „handwerklicher Holztreppenbau“ erstellt werden. Die Forderung der Nachweise ist in der Bauproduktenverordnung und der Bayerischen Bauordnung verankert und kann deshalb nicht ausgeschlossen werden.

Anforderungen des baulichen Brandschutzes

Als nächster Referent definierte Prof. Dr.-Ing. Robert Kanz von der Hochschule RheinMain zunächst die Ziele und Anforderungen des baulichen Brandschutzes und erläuterte die entsprechenden rechtlichen Vorgaben der Bauordnung. Notwendige Brandschutzmaßnahmen werden nutzungs- und ortsabhängig festgelegt. Hier gilt das nationale Baurecht, das bauwerksbezogen geregelt wird. Die eingesetzten Baustoffe oder Bauteile benötigen deshalb einen Verwendbarkeitsnachweis. Im zweiten Teil befasste sich Prof. Kanz dann mit Materialverhalten und Nachweismöglichkeiten speziell bei Treppen.

Pro und Contra zu geölten Treppenoberflächen

Manuel Mathes (Adler Lacke) erläuterte, was eine natürliche Oberfläche ausmacht und empfahl, die Kunden ausdrücklich auf die erhöhten Ansprüche an die Pflege hinzuweisen. Die Unterschiede der am Markt verfügbaren Pflegeprodukte verdeutlichte er anhand der verschiedenen Inhaltsstoffe. Bei einer Gegenüberstellung von Ölen und Wachsen mit Wasserlack zeigte er die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen beider Systeme auf. Für alle gilt, dass sie nur durch entsprechende Pflege in einem ordnungsgemäßen Zustand bleiben.

Absturzsichernde Verglasungen

Abschließend befasste sich Dr.-Ing. Hanno Sastré (Glaströsch) mit den Anforderungen, die durch die DIN18008-Teil 4 an die absturzsichernde Verglasung gestellt werden. Verschiedene Beispiele veranschaulichten, was in den einzelnen Kategorien zulassungsfrei möglich ist. Verlässt man den normierten Bereich, sind bauaufsichtliche Zulassungen oder eine Zulassung im Einzelfall notwendig.