DesignObjekt - ObjektDesign

Premiere auf der Holz-Handwerk 2014

Die Messe HOLZ-HANDWERK bot im vergangenen Jahr ein neues Highlight. Erstmals veranstaltete der Fachverband Schreinerhandwerk Bayern mit Unterstützung des VDMA Fachverbands Holzbearbeitungsmaschinen und der NürnbergMesse die Sonderschau DesignObjekt – ObjektDesign auf dem Stand des Verbands in Halle 12.

Damit wurde die umfangreiche Messepräsentation der technischen Neuheiten im Bereich Maschinen, Materialien, Beschläge und EDV um einen besonderen Aspekt erweitert: die Darstellung grundlegender, aktueller Gestaltungstrends und deren handwerkliche Umsetzung mit neuen Materialien und zukunftsweisender Technik.

Aktueller Bericht von der Sonderschau auf der Holz-Handwerk

Aktuelle Design- und Techniktrends

Die Sonderschau bot einen spannenden Überblick über aktuelle Design- und Techniktrends. Ausgangspunkt war dabei die Gestaltung von hochwertigen Objekten, die durch das Handwerk realisiert wurden. Hochwertig bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur die technische Umsetzung, sondern insbesondere auch die gestalterische Qualität. Denn gerade diese wird in Zukunft die Wünsche und Anforderungen der Kunden ebenso stark prägen, wie es in den letzten Jahrzehnten zunächst im Automobilbau und zuletzt in der EDV-Technik der Fall war. 

Die beiden Aspekte Technik und Design sind unmittelbar miteinander verbunden. Innovative Herstellungsverfahren, ungewöhnliche Materialien und bisher kaum vorstellbare Techniken ermöglichen völlig neue Gestaltungs- und Fertigungsansätze. Umgekehrt fordern die Designer und Architekten die Weiterentwicklung der Materialien und Herstellungstechniken mit oftmals visionären Vorgaben geradezu ein. Dann müssen die spannenden Entwürfe jedoch realisiert werden und an dieser Schnittstelle spielt das Handwerk eine maßgebliche Rolle.

Zum vergrößern auf die Bilder klicken

Umsetzungsbeispiele im umfassenden Kontext

Auf der Basis neuer Materialien, Verarbeitungsmethoden und Designströmungen präsentierte die Sonderschau interessante Umsetzungsbeispiele (Möbel, Räume, Fassadenelemente etc.) in einem umfassenden Kontext. Das Material oder das Objekt stellte nicht das alleinige Ausstellungsstück dar, sondern der zugrundeliegende Gestaltungstrend war der eigentliche Anlass der Präsentation.

Dadurch konnte man weit mehr auf Designthemen eingehen und als Besucher die tatsächlichen Objekte stärker einordnen oder gar gestalterisch bewerten. Denn der Schreiner benötigt ein umfassendes Portfolio an gestalterischem Wissen, Trenderfahrungen und Kenntissen zu den neuesten Materialien und Verarbeitungstechnologien, um die Visionen der Planer realisieren zu können.

Zum vergrößern auf die Bilder klicken

Die fünf Themenbereiche

Vor diesem Hintergrund gliederte sich die Ausstellung in fünf Themenbereiche: „Neue Einfachheit“, „Mobile Leichtigkeit“, „Freie Dimension“, „Künstliche Natürlichkeit“ und „Gesunde Authentizität“. Die richtige Auswahl und Verbindung von Einzelkomponenten aus diesen Kategorien bot die Chance, im Rahmen eines kreativen und produktiven Prozesses ein besonderes Objekt entstehen zu lassen.

Die Sonderschau sollte das „Auge des Schreiners“ sensibilisieren, außergewöhnliche Materialien, Zukunftstechnologien und neue Gestaltungstrends gedanklich mit hinaus in die Betriebe zu nehmen. Neue Ideen und spannende Innovationen sollten den Besucher begeistern und ihn dazu anregen, den Blick über das eigene Gewerk hinaus zu richten.

Von Architektur bis Maschinentechnik

Die Ausstellung ging aus von einfachen aber beeindruckenden Architekturprojekten, die den Bogen von der Natur über einen reduzierten Gebäudekubus bis hin zu der daraus abgeleiteten Innenraum- und Möbelgestaltung spannen. In Bild und Modell wurde diese Entwicklung in den historischen Kontext gesetzt. 

In den weiteren Bereichen zeigte die Sonderschau Werkstoffe mit völlig neuen Eigenschaften, die zum Teil erst vor kurzem zur Marktreife entwickelt wurden, wie zum Beispiel Glas, das auf einem Bearbeitungszentrum in der Schreinerei verarbeitet werden kann, Pulverbeschichtungen auf Holzwerkstoffen oder hochbelastbare neue Werkstoffe, die gleichzeitig jedoch ökologisch abbaubar sind. Natur, nicht sichtbar mit technischen Eigenschaften versehen, kann unmittelbar für Einrichtungsgegenstände verwendet werden. Eigentlich bekannte Werkstoffe erhalten ungewöhnliche, neue Eigenschaften und werden dadurch für bisher nicht möglich gehaltene Anwendungen einsetzbar. 

Schließlich wurden auch neue Ansätze für die maschinelle Herstellung präsentiert. Denn bisher in der Holzverarbeitung unbekannte Produktionsverfahren halten ähnlich revolutionär Einzug in die Werkstatt, wie dies vor einigen Jahren bereits die CNC-Technologie getan hat. Beispiele dafür sind der 3D-Druck, die Lasertechnik oder der Einsatz von Robotern, wie sie aus der Automobilherstellung bekannt ist. Dazu präsentierten auch Hochschulen ihre aktuellen Projekte.

ObjetkDesign – DesignObjekt

Die Sonderschau des FSH Bayern gliederte sich in fünf Themenbereiche:

Neue Einfachheit

Lebensraum entsteht heute in Zusammenarbeit von Planern und Schreinern. Eine klare Form, von der Gebäudearchitektur bis hin zur individuellen Einrichtung, ist die Grundlage für ein hervorragendes und beständiges Ganzes.

Mobile Leichtigkeit

Flexibilität prägt unseren Alltag. Diesen Anspruch setzt der Schreiner durch die Entwicklung modularer, luftiger und innovativer Einrichtungen vorbildlich um.

Freie Dimension

Form und Aussehen muss ohne Einschränkung entstehen können. Der Fortschritt bei Materialien und Verfahrensweisen ermöglicht dem Schreiner die Umsetzung immer neuer gestalterischer Visionen.

Künstliche Natürlichkeit

Natürliche Optik und Haptik im Wohnbereich erzeugen ein Wohlfühlklima beim Kunden. Schreiner verarbeiten innovative Materialien, die Natur und technische Eigenschaften in perfektem Einklang verbinden.

Gesunde Authentizität

Das wachsende Bedürfnis der Kunden nach umweltbewussten Materialien und Fertigungsverfahren erfüllt der Schreiner durch neue Werkstoffe und trendige Produkte in einem modernen und zeitgerechten Design.

Die diesjährige Sonderschau "DesignObjekt - ObjektDesign" begeisterte unzählige Besucher. Hier ein paar erste Eindrücke.