"Unterhaltsame Möbel" begeistern Publikum

Zum zehnten Mal hat der FSH Bayern gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in diesem Jahr einen Wettbewerb veranstaltet, bei dem die Verwendung des heimischen Holzes im Mittelpunkt stand.

Wie schon in den letzten Jahren erinnert sei hier zum Beispiel an die Fitnessmöbel, die Sinnlichen Möbel oder die Möbel zum Vernaschen wurde auch heuer wieder ein Thema gewählt, das sehr viel Interpretationsspielraum ließ. Und das die Neugierde weckte bei den Messebesuchern ebenso wie bei den Medien. Unterhaltsame Möbel lautete das etwas zweideutige Thema.

Es stand jedem Teilnehmer frei, wie er an das Thema rangeht: Denkbar war natürlich ein Multimedia-Möbel, in dem ein Fernseher oder eine HiFi-Anlage untergebracht ist. Aber auch Spielen ist Unterhaltung. Ein (Kinder-)Spielmöbel war also ebenso möglich wie ein Möbelstück, das Spiele beherbergt. Und schließlich ist Unterhaltung auch eine zwischenmenschliche Angelegenheit: Insofern ist ein Sitz-Möbel, das zum Gedankenaustausch anregt, letztlich auch sehr unterhaltsam. Die Schreiner waren aufgerufen, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen.

Im September wählte die Jury aus den eingesandten Modellen die 10 Arbeiten aus, die in die Zweite Runde kamen, um auf der Heim+Handwerk in München in Originalgröße gezeigt zu werden. Wie die bayerischen Innungsschreiner das Thema Unterhaltsame Möbel interpretiert haben, konnte jetzt auf dem Stand Holz aus Bayern inmitten der Gemeinschaftsschau der Bayerischen Innungsschreiner bestaunt werden. Die zehn besten Entwürfe spiegelten eindrucksvoll die Vielfalt und Kreativität des Schreinerhandwerks wider.

Mit der Preisverleihung auf dem Messestand fand der Wettbewerb seinen Abschluss und Höhepunkt. Der neue Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und der Präsident des FSH Bayern Konrad Steininger überreichten die Ehrenpreise an die Innungsschreiner. Die Jury vergab drei mit jeweils 1.000,- Euro dotierte Preise und zwei Belobigungen, die jeweils mit einem Scheck über 500,- Euro verbunden waren.

Zusätzlich konnten auch die Besucher einen mit 1.000,- Euro dotierten Publikumspreis vergeben: Die "Laserharfe" der Schreinerei Protze aus Bubenreuth hatte es dem Messepublikum ganz besonders angetan. Und auch die übrigen Teilnehmer wurden mit Urkunden ausgezeichnet. 

Bei der Siegerehrung hob Steininger hervor, mit welch vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten die bayerischen Innungsschreiner zum Wohlbefinden ihrer Kunden beitragen können. Es sind dabei nicht nur verschiedene Produkte entstanden, sondern man sieht auch völlig verschiedene Verarbeitungstechniken. Und auch die Kombination mit anderen Materialien zeigt die Vielfalt des Schreinerhandwerks und die Einsatzmöglichkeiten heimischen Holzes.

Als gleichrangige Preisträger wurden ausgezeichnet:

Design >s< Stanzel, Giggenhausen: "ZickZack"

Begründung der Jury: Das Wettbewerbsthema "unterhaltsame Möbel" wird hier auf eine Gesprächssituation bezogen. Der Beitrag begeistert durch die künstlerisch durchdrungene Formgebung und spricht eine Einladung aus, deren Faszination sich der Betrachter kaum entziehen kann. Das Möbel selbst ist Abbild eines Beziehungsgeflechts.

Schreinerei Öttl, Lenggries: "Turm des Brahma"

Begründung der Jury: Die Maxiversion des beliebten Lernspielzeugs ist auf vielerlei Weise bespielbar. Die gemütlich mit Wollteppich ausgelegten Korpen taugen nicht nur zum Umstecken der Ringe, sie werden durch einen Geistesblitz in Bruchteilen von Sekunden zum Schiff mit Masten und Rettungsreifen. Man muss dieses Möbel nur den Kindern überlassen!

Möbelschreinerei Geitner, Nürnberg: Spielbank mit integrierten Schubkästen

Begründung der Jury: Das freundlich anmutende Behältnismöbel gibt Spielsachen einen festen Ort im Raum. Hier wird entweder gespielt oder die Spielsachen sind so gut verräumt, dass Kinder ohne Hilfe von Erwachsenen kaum heran kommen. Die Lehnen werden zum komplexen Verschlussmechanismus der Schubkästen. Das kann durchaus im Sinne des Erfinders sein.

 

 

Die Belobigungen

Opperer GmbH, Rohrdorf: Mobiler Beichtstuhl

Begründung der Jury: Das Möbel bildet durch seine Zweiteilung einen Dialog und lädt gleichermaßen dazu ein. Der hintere Raum ist geschützt und verstärkt die Intimität des Gesprächs. Die Höhe der Schalen ist eine gelungene Referenz an den Sakralbau; für den mobilen Einsatz im Gelände erscheint die Statik des Ensembles aber recht gewagt.

 

 

Schreinerei Schmid, Sauerlach: "Aeropit"

Begründung der Jury: Der Aeropit schafft mit einem stilisierten Cockpit eine originelle Kulisse für Flugsimulationen am PC, die den Anwender noch authentischer in die Welt seines Spiels eintauchen lässt. Die improvisierte Anmutung des Objekts zeigt an Stelle modellbauerischen Ernstes spielerischen Humor.