Ende Januar fand in Ingolstadt die Auftaktveranstaltung der Fortbildungsreihe „Zukunftsmarkt Barrierefreiheit“ im Rahmen der Qualitätsgemeinschaft „Entspannt modernisieren“ des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern (FSH Bayern) statt. Über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich umfassend über die Grundlagen der Barrierefreiheit zu informieren. Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke in diesen wachsenden Marktsektor und überzeugte mit kompetenten Referenten und praxisnahen Vorträgen. Am 21. Mai 2025 findet bereits das nächste Seminar statt, diesmal zum Thema „Barrierefreies Wohnen“.
Im Rahmen der Einführung zur Auftaktveranstaltung betonte Dr. Christian Wenzler, Hauptgeschäftsführer des FSH Bayern, die Chancen des Sanierungsmarktes für Innungsschreiner. Angesichts der Tatsache, dass über 80 % der Bestandsgebäude älter als 25 Jahre sind, eröffnet sich für das Handwerk ein enormes Potenzial. Denn insbesondere die Sanierung bestehender Gebäude in Bezug auf komfortables und dabei auch altersgerechtes und barrierefreies Wohnen gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Einen fundierten Überblick zu den Grundlagen der Barrierefreiheit bot Architekt Uwe Gutjahr, der auch Mitglied der Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer ist. In seinem Vortrag erläuterte er die rechtlichen Rahmenbedingungen, stellte erfolgreiche Praxisbeispiele aus seinem Architekturbüro vor und beantwortete zahlreiche Fragen der Teilnehmer.
Gutjahr behandelte nicht nur praxisrelevante Themen, sondern referierte auch über Finanzierungsmöglichkeiten für Maßnahmen bei barrierefreien Aus- bzw. Umbauarbeiten. Er erläuterte, welche Fördermittel genutzt werden können und wie diese beantragt werden. Besonders für Innungsschreiner ist dieses Wissen wertvoll, um Kunden gezielt zu beraten und neue Aufträge zu generieren. Denn was gefördert wird, lässt sich auch leichter „verkaufen“.
Neben den Grundlagen aus Sicht des Planers bot die Veranstaltung auch praxisnahe Einblicke aus Innungsbetrieben. Die beiden erfahrenen Innungsschreiner Robert Müller und Dietmar Kreitner berichteten aus ihrem Arbeitsalltag und präsentierten realisierte Projekte zum Thema barrierefreies Wohnen. Dabei betonten sie, dass insbesondere die Beratungsphase viel Geduld und Fingerspitzengefühl erfordert, da das Thema für viele Kunden emotional behaftet ist. Ihr Fazit: Eine kompetente Beratung und maßgeschneiderte Lösungen sind der Schlüssel für erfolgreiche Umsetzungen.
Aufgrund des großen Interesses der Teilnehmer war schnell klar, dass die Seminarreihe rasch weitergeführt werden sollte. Der nächste Termin wurde daher bereits festgelegt, er wird am 21. Mai 2025 sattfinden. Die zweite Veranstaltung, die allen Innungsbetrieben offensteht, befass sich nun mit innovativen Wohnraumlösungen und technische Anpassungen, die den Komfort und die Lebensqualität in barrierefreien Räumen maßgeblich verbessern. Referenten werden dabei erneut ein Architekt der Beratungsstelle der Bayerischen Architektenkammer sowie ein Innungsschreiner sein, Neben den Ausführungen zu realisierten Projekten aus Sicht des Planers und des Handwerks, stehen außerdem technische Lösungen insbesondere aus dem Bereich der Bau- und Möbelbeschläge im Mittelpunkt. Dazu gibt es nicht nur Vorträge von ausgewählten Zulieferunternehmen, sondern auch eine kleine, begleitende Ausstellung. Die detaillierte Seminarausschreibung ist in dieser MASSSTAB-Ausgabe auf Seite 49 zu finden oder unter www.schreiner.de/akademie.
Die Seminarreihe „Zukunftsmarkt Barrierefreiheit“ findet in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer statt. Ziel ist es, dass die Beratungsstelle, die es an 18 Standorten in Bayern gibt, interessierte Bauherren und Planer auf qualifizierte Innungsschreiner verweisen kann. Dazu wird der FSH Bayern die Mitglieder der Qualitätsgemeinschaft, die Fortbildungsveranstaltungen der Seminarreihe besuchen, gesondert im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit darstellen.
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