Auf der Messe „Heim+Handwerk 2013“ in München hat Staatsminister Helmut Brunner zusammen mit dem Bayerischen Schreinerpräsidenten Konrad Steininger elf bayerische Innungsschreiner für hervorragende Leistungen beim Schreinerwettbewerb unter dem Motto „Generationenmöbel“ ausgezeichnet. Entdecken Sie den Ideenreichtum unserer bayerischen Schreiner!
Ein Möbel für Jung und Alt: Das Kleinkind schläft in der Wiege. Die Eltern lassen auf der Bank den Tag ausklingen. Die Oma sitzt mit dem Kind auf dem „Wiegenstuhl“ und liest eine Geschichte vor. Der Opa sitzt im Stuhl und schaut den Enkeln beim Spielen zu.
Drei Generationen nutzen ein Möbelstück aus heimischem Holz, das von Generation zu Generation vererbt wird. Die Funktion lässt sich dabei völlig verändern: Die Vorderseite einklappen, die Lehnen hochziehen und schon wird aus der Wiege ein geräumiger Schaukelstuhl, nicht nur für eine Generation.
Über viele Generationen gehört die Hausbank neben der Eingangstür zum Wohnhaus, vor allem in Oberbayern. Sie dient als Ort der Geselligkeit, des Gesprächs, der Beobachtung, des Verweilens und Rastens. Sie bringt Generationen zusammen und trägt zur Kommunikation bei.
Die Sitzbank in einer modernen Form besteht aus unbehandelter, heimischer Tanne. Perfekt geschaffen für das allmähliche, sonnengegerbte Altern des Holzes - ein natürlicher Wandel wie beim Menschen. Diese Bank lehnt sich nur an, hat Kontakt und ermöglicht je nach Standpunkt unterschiedliche Neigungen und Sichtwinkel.
Der Grundgedanke der „swingin‘ granny” ist es, die Generationen wieder näher zusammen zu bringen und die Kommunikation untereinander zu fördern. Die erste Assoziation des Möbels ist ein Schaukelpferd, doch dabei bleibt es nicht.
Das Möbel passt sich den Bedürfnissen der Nutzer an. Durch das Abnehmen des Pferdekopfes wird aus dem Schaukelpferd ein Stuhl. So ist es auch für zwei Erwachsene nutzbar, die zusammen Gespräche führen oder in Erinnerungen schwelgen.
Die „swingin‘ granny” verbindet nicht nur die junge und alte Generation, sondern birgt auch eine Verbindung moderner und traditioneller Stilrichtungen in sich. Klare Formensprache trifft hier auf verspielte Ornamentik.
Ein Tisch verbindet Generationen. Dieser Tisch zeigt deutlich den Querschnitt des Baumes und damit sein Alter. Er wuchs über viele Generationen, ehe er nun von zwei Generationen verarbeitet wurde.
Die Eiche, die ca. 80 cm Durchmesser hatte, ist an einem Hang in Kastl (Landkreis Altötting) gewachsen, der Region, in der der Innungsbetrieb beheimatet ist. Sie wurde selbst vom Schreiner und seinem Sohn gefällt und im Sägewerk eingeschnitten. Nach mehrjähriger Lagerung wurde aus der Eiche nun ein einzigartiger Tisch gefertigt, um den sich viele Generationen versammeln können.
Dieses Generationen-Möbel besticht durch die Kombination des alten, klassischen Kühlschranks - als Kleiderschrank umfunktioniert - mit modernen Korpussen in spannender Anordnung.
Die Korpusse können nach Belieben mit verschiedenen Funktionen belegt werden. Denn die einzelnen, kleinen Elemente lassen sich mit Drehtüren, Klappen und Auszügen bestücken. Durch den Retro-Look des Kühlschranks, der früher in Omas Küche stand, werden schöne Kindheitserinnerungen wachgehalten.
Dieses Generationen-Möbel passt sich an das Alter der Nutzer und die Gegebenheiten an - vom Jugendbett zum Doppelbett und wieder zum Einzelbett - mit nur wenigen Handgriffen.
Das flexible Bettgestell lässt sich gerade aufgrund seiner massiven Bauweise hervorragend an die unterschiedlichen Lebensphasen anpassen und an die nächste Generation vererben. Die metallfreien Verbindungen sorgen nachhaltig für einen gesunden Schlaf. Gefertigt wurde dieses Generationen-Möbel aus heimischem Eichen- und Eschenholz.
Der Boden an der Wand: Bei dieser Garderobe wurde Holz, das bereits seit Generationen in Gebrauch war, einer neuen Verwendung zugeführt. Die 200 bis 250 Jahre alten Dielenbodenbretter dienen damit weiteren Generationen in einer anderen Funktion - schlicht und modern in einer neuen Gestalt.
Die Rückwand der Garderobe besteht aus den historischen Eichendielen. Diese wurden entnagelt, gereinigt, gebürstet und geölt, um die charakteristische Struktur des Holzes zu erhalten. Als farblicher Kontrast findet einheimischer Ahorn bei den Wangenteilen der Garderobe Verwendung.
Dieses Esszimmer besteht aus 243 Jahre alten, handgeschlagenen Dachbalken. Die Tischplatte ruht auf einem Untergestell aus Edelstahl und wird von einer Glasplatte bedeckt. Den kontrastreichen Materialeinsatz komplettieren die lederbezogenen Kissen und Lehnen der Sitzbänke.
Die Fichte-Dachbalken stammen aus einem ehemaligen Taglöhner-Haus aus dem Jahr 1870, das unter Denkmalschutz stand. Das Haus musste abgerissen werden, nachdem ein Auto bei einem Glatteisunfall das Gebäude stark beschädigt hatte. Sein altes, wurmstichiges Holz lebt aber nun in einer spannenden Verwendung neu auf.
Dieser klassische Esstisch ist in seiner Form bewusst zeitlos gehalten - in einem Stil, der Generationen überdauert. Durch seine schlichte Eleganz wird der Tisch auch dann noch passen, wenn sich die Wohntrends wandeln.
Nicht nur die Formgebung begeistert. Damit alle Generationen Platz am Esstisch finden, kann er in zwei Stufen auf eine Größe von bis zu drei Metern verlängert werden. Die Erweiterungselemente sind praktisch unsichtbar im Tisch untergebracht.
Das Holz stammt von einem abgerissenen Bauernhof und hat nun eine völlig neue Funktion erhalten: heute eine Garderobe, früher ein komplettes Wandkonstruktionselement.
Damit kombiniert sind drei Kuben, die als Stauraum dienen und unterschiedliche Generationen darstellen. Sie bauen aufeinander auf und gehen ineinander über. Zusätzlich kann der Altholzkorpus von Heimkehrern auch noch als Sitzfläche zum Ausruhen genutzt werden.
Die Lamellen sind aus witterungsbeständigem, robustem Lärchenholz gefertigt und farblos geölt.
Der S3, ein Multifunktionsmöbel, überzeugt durch die verblüffende Einfachheit seiner Konstruktion. Es ist reduziert in der Form, leicht im Gewicht, einfach in der Bedienung und eben multifunktional - für verschiedene Generationen.
Kinder können im Kreiselement wippen und mit mehreren Elementen individuelle Tunnel und Labyrinthe bauen. Ab 1,65 m Körpergröße ist es ein Bewegungsstuhl mit Polsterung, der zum Rückentraining geeignet ist. Auch kann man aus zwei Elementen schnell eine Sitzbank machen. Oder wer einfach nur seine Füße hochlegen will, kann dieses Möbel auch als Schemel nutzen.