Gestaltung mit und ohne Oberflächenschutz
Holz im Außenbereich ist beliebt – ob als Gartenmöbel, Terrassenbelag, Sichtschutz oder Fassadenbekleidung. Hölzer können mit oder ohne Beschichtungen verwendet werden. Beschichtungen von Holzoberflächen mit Farben und Lasuren bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um das äußere Erscheinungsbild zu gestalten oder eine Schutzfunktion zu erhalten. Aber auch nicht behandelte Holzoberflächen finden immer mehr Zustimmung und Akzeptanz.
Die natürliche Veränderung des Holzes durch Bewitterung wird teilweise bewusst eingesetzt oder in Kauf genommen. Holzoberflächen im Außenbereich sind den Einflüssen der natürlichen Witterung ausgesetzt. Sonnenlicht, Regen, Schnee, Hagel und viele andere Faktoren beanspruchen das Holz.
Wie intensiv Holz den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, hängt zum Beispiel auch vom regionalen Klima, von der Intensität der Bewitterung und von der Himmelsrichtung ab. So erklärt es sich, dass an ein und demselben Objekt Hölzer ggf. sehr unterschiedlich beansprucht werden und folglich auch unterschiedlich aussehen. Wird Holz ohne Oberflächenbehandlung eingesetzt, dann verändert es allmählich seine Farbe und seine Oberflächenstruktur. Dies wird in der modernen Architektur für die Gestaltung von Fassaden oft genutzt. Der natürliche Farbton des Holzes ist bei Wetterbeanspruchung nicht von Dauer, da sich die Oberflächen verfärben. Dies gilt ohne Ausnahme für alle Holzarten (egal ob Fichte oder Eiche). Feuchteschwankungen des Holzes können darüber hinaus zu Rissen führen, was aber auf die Festigkeit des Holzes kaum Einfluss nimmt. Diese natürliche Verwitterung von Holz gibt den Produkten nicht selten den besonderen Charakter.
Das Verhalten von unbehandeltem Holz bei Bewitterung wird nicht immer akzeptiert – manchmal ist es auch nicht sinnvoll. Oberflächenbehandlungen können die natürliche Verwitterung verhindern. Holzschutz- bzw. Oberflächenschutz ist bei allen baulichen Anlagen aus Holz zwingend erforderlich. Solche Anlagen sind z. B. Treppen, Dachstühle, Geländer u. Ä. Hier gilt immer der bauliche Holzschutz vor dem chemischen Holzschutz.
Auch sogenannte maßhaltige Bauteile wie Fenster müssen einen Holzschutz besitzen. Bei Gartenmöbeln ist es eher eine Geschmacksache, ob ein Holzschutz aufgebracht wird oder nicht. Bei nicht maßhaltigen Bauteilen (Fassaden, Zäune, Balkone etc.) ist der Feuchteschutz der Beschichtung von geringerer Bedeutung. Hier sind zu große Schichtdicken zu vermeiden, da bei Rissen (z. B. bei Ästen), konstruktiven Fugen oder Verletzungen Wasser eindringen kann und schlechter wieder herauskommt. Fäulnisschäden können die Folge sein.
Zur Farbgestaltung enthalten Lacke und Lasuren lichtstabile, farbige Pigmente. Der UV-Schutz durch die Pigmente und andere Lichtschutzmittel in der Beschichtung verhindert den Abbau der Holzsubstanz durch den kurzwelligen Anteil des Sonnenlichts. Anstrichfilme können die Aufnahme von Regenwasser und Luftfeuchtigkeit reduzieren. Beschichtungen schützen das Holz vor Verschmutzung und teilweise vor mechanischen Einflüssen.
Moderne Lacke und Lasuren für Außenbauteile aus Holz sind wasserverdünnbar. Durch den weitgehenden Ersatz von Lösungsmitteln sind diese Produkte sehr umweltfreundlich. Bei den maßhaltigen Bauteilen sollten Sie Ihren Schreiner nach den richtigen Materialien fragen. Wachse und Öle, die gerade im Innenbereich immer häufiger zum Einsatz kommen, sind für den Außenbereich nicht geeignet bzw. bieten nur einen sehr geringen Schutz gegen Feuchte, Sonne und mechanische Belastung.
Beschichtete Hölzer im Außenbereich sollen regelmäßig kontrolliert und ggf. gewartet werden, damit die Freude an diesen Produkten lange anhält. Eine Wartung soll die Qualität der Oberflächen auf Dauer erhalten. Die Wartung muss an den noch weitgehend intakten Oberflächen erfolgen, bevor deutlich sichtbare Schäden auftreten. Die Wartungsintervalle sind abhängig von der Art der Oberflächenbehandlung und der Intensität der Bewitterung. Besonders bei Imprägnierlasuren und Dünnschichtlasuren ist es empfehlenswert, die erste Wartung bereits nach kürzerer Zeit durchzuführen, um eventuell entstandene Trocknungsrisse im Holz zu verschließen.
Holz findet im Aussenbereich vielfältige Anwendung – richtig eingesetzt und gepflegt ist Holz ein ideales und sehr umweltfreundliches Material, an welchem man lange Freude haben kann.