Das Sideboard (Kirschbaum massiv, Aluminium schwarz, FPY weiß matt glänzend) von Peter Knöchel aus Trappstadt, der bei der Schreinerei Ress in Bad Königshofen (Innung Rhön-Grabfeld-Kreis) ausgebildet wurde, überzeugte die Jury.
Die Jurybegründung: Auf einem Aluminiumgestell ruht ein monolithisch wirkender, matt weiß lackierter Korpus. Aufschlagende Schubkastendoppel und Türen aus dünnem, horizontal geschliffenen Aluminium bilden ein symmetrisch angelegtes Raster, das durch die Verschiebung weniger Teilflächen belebt wird. Schubkästen in Kirschbaum schaffen einen warmer Gegenpol zur kühlen Außenhülle des Möbels. Durch Druckbeschläge konnte auf Griffe verzichtet werden. Ein in Konzeption und Ausführung meisterhaftes Gesellenstück mit grafischer, scharf gezeichneter Ausstrahlung.
Moritz Köhn aus Senden lernte bei der Schreinerei Braun in Neu-Ulm und kam mit seinem Sideboard (MDF schwarz, Pappelrinde, Kirschbaum, Alurahmen rot pulverbeschichtet) ebenfalls aufs Siegerpodest.
Die Jury begründet wie folgt: Unter einem breiten, nach unten abgewinkelten MDF-Band sind drei Schubkästen mit markant gestalteten Doppeln aufgereiht: Rote Aluminiumrahmen fassen Abschnitte angeschliffener, hochglänzend lackierter Pappelrinde mit rustikaler Borke und spiegelnden Flächen. In der mittleren Schublade wird durch unsichtbar montierte Magneten ein Kästchen schwebend geführt und lediglich durch die Seitenwände in Position gehalten. Das in den Konturen durch kleine Radien weich gezeichnete Möbelstück inszeniert sich überzeugend durch Innovationen und den dekorativen Gestaltungsansatz.
Eine Belobigung erhielt Leopold Schranner aus Nandlstadt für seinen Hängeschrank (MDF hochglanz weiß lackiert, Mooreiche furniert). Sein Ausbildungsbetrieb ist die Schreinerei Design >s< Stanzel in Giggenhausen (SI Freising).
Die Jury sagt dazu: Ein offenes Korpuselement ist drehbar in einem wandhängenden Korpus gelagert. Es rastet jeweils in 90°-Stellung ein und ergänzt so die Gesamtform zum Quader. Im unteren Teil des C-förmigen Körpers schlägt ein kleiner Schubkasten auf Gehrung ein. Offenporige Mooreiche steht in sinnlichem Kontrast zur weißen Lackfläche. Aus zwei Materialien und zwei Funktionen wurde ein bemerkenswertes minimalistisches Möbelobjekt komponiert.
Für eine Tischkonsole (Zwetschge geölt) erhielt Rosa Burgey aus Röthenbach eine Belobigung. Sie lernte bei der Schreinerei Kuhn in Weiler (SI Lindau).
Die Jury sagt: Das Schminktischchen zitiert den Urtyp des Tisches. Aus der Platte lässt sich ein Spiegel herausklappen. Der kleine Schubkasten in der vorderen Zarge kann durch Auslösen einer Magnetwippe ganz zurückgeschoben werden. Er entriegelt auf diese Weise einen quer über die komplette Breite laufenden Schub, der zu beiden Seiten herausgeschoben werden kann. Die anmutige Formgebung trifft auf handwerklich einfallsreich gelöste Details.
Die dritte Belobigung ging an Patrick Heidingsfelder aus Ansbach. Er lernte bei der Schreinerei Steinbauer in Sachsen (SI Ansbach-Westmittelfranken) und fertigte ein Sideboard für Dokumente (Lärche furniert, MDF lackiert).
Die Jurybegründung lautet: Drei Korpuselemente mit stumpf aufschlagender Klappe sind nebeneinander auf einer wandhängenden Platte montiert. Die in der Breite rhythmisch abgestuften Körper werden durch das horizontal eingesetzte Lärchenfurnier zu einem Ganzen gebunden. Der Farbton der Lärche korrespondiert harmonisch mit der Rückwand in warmem Grau, die das traditionelle Ensemble durch ihre hochglänzende Lackierung in einen modernen Kontext stellt.