Er lernte bei Zebrano/Möbel von Hand in Wasserburg und fertigte ein Hifi-Möbel in Ebenholz und Makassar.
Die Jury schreibt hierzu: Das symmetrische Möbel ist klar gegliedert und in den Details überzeugend durchgestaltet. Der Mittelteil nimmt HIFI-Komponenten auf, die hinter einer Edelstahlhaube verborgen werden können. In den äußeren Korpus-elementen laufen großzügige, stirnseitig auf Gehrung einschlagende Auszüge. Trotz des großen Volumens wirkt das Möbel nicht klotzig. Die seitlichen Lichtkuppeln ver-stärken den Technikbezug und lassen beinahe an einen weltlichen Altar denken. Diese Überhöhung der Technik erscheint beabsichtigt und ist stimmig inszeniert.
Das Sideboard in Eiche geräuchert von Nikolaus Sigrüner aus Winhöring (Innung Altötting), der bei der Schreinerei Rusitschka aus Marktl ausgebildet wurde, überzeugte die Jury.
Die Jurybegründung: Ein Sideboard im Retro-Charme der 80er-Jahre, das Elemente des klassischen Möbelbaus mit modernen Akzenten verbindet. Die blockige, fast rustikale Brettbauweise erhält in den grün lackierten Korpusflächen ein formales Gegengewicht. Aufrechte und Türen sind gespundet. Die traditionelle Verbindung wird als gestalterisches Element eingesetzt. Jeweils beide Bretter der Fronten zeigen handwerklich nicht ganz korrekt dekorativ mit der Kernseite nach außen. Die Türen öffnen gegenläufig. Sie sind jeweils an den Aufrechten angeschlagen und betonen die symmetrische Architektur des Möbels.
Karl Graßl aus Tuntenhausen (SI Freising) erlernte den Beruf bei der Schreinerei Schober, ebenfalls in Tuntenhausen. Den Sammlerschrank in Makassar beschreibt die Jury wie folgt:
Ein hängender Kubus mit aufgesetzter Griffleiste aus Edelstahl, die sich über Boden und Decke bis zur Rückwand fortsetzt. So entsteht der Eindruck, als sei das Stück von einer vertikalen Scheibe durchdrungen. Die gleichmäßige horizontale Schichtung wird durch eingefärbte Nuten vorgetäuscht. Die tatsächliche Teilung in zwei Schrankelemente und einen Schubkasten ist an der Griffleiste und den Bändern ablesbar. Ein elegantes Möbel mit schönen Details.
Einen Taschenleerer in Bambus furniert fertigte Florian Jaser aus Schönebach (SI Günzburg-Krumbach). Ausgebildet wurde er bei der Schreinerei Langenmair in Dinkelschreben. Der Kommentar der Jury zu dem Gesellenstück:
Die Schlankheit der vornehmen Stele wird von der horizontalen Streifigkeit des Bambus aufgefangen. Koffertüren um frei auskragende Fachböden zeigen in der Front eine markant ausgesetzte Griffzone. Innen findet sich ein liebevoll detaillierter Schubkasten, der auf einem Kulissenboden geführt ist. Das feine Stück strahlt Freude am handwerklichen Möbelbau aus und ist sehr sauber verarbeitet.
Im Ausbildungsbetrieb Gerhard Huber, Kissing, lernte Katharina Pautz aus Kissing den Beruf und fertigte als Gesellenstück eine Sideboard in Lärche. Dieses Möbel wurde von der Jury wie folgt beurteilt:
Dieses hängende Sideboard verkörpert den Inbegriff des zeitlosen handwerklichen Möbels, wie wir es besonders aus der Tradition führender süddeutscher Schulen kennen. Sicher kein neuer Entwurf, aber von sensibeler Material-auswahl und Proportion. Hier zeigt sich die Symbiose von formalem Verständnis und handwerklicher Kunstfertigkeit an einem Möbeltypus, der nichts von seiner formalen Gültigkeit verloren hat und auch in Zukunft nicht verlieren wird.