Das Sideboard in Eiche, Linoleum und Edelstahl von Jonas Treugut aus Steindorf/ Hofhegnenberg, der bei der Schreinerei Huber (SI Aichach-Friedberg) ausgebildet wurde, überzeugte die Jury. Die Jurybegründung:
Das wandhängende Sideboard fällt auf durch seine geschlossene Form und die gleichermaßen subtile wie markante Bearbeitungsspur der Kettensäge. Der Materialwechsel von Linoleum, Eiche und Edelstahl verstärkt die horizontale Gliederung. Grifffunktionen für Schubkästen und Klappdeckel sind in ein umlaufendes Edelstahlflachprofil integriert. Der Innenraum des Mittelteils zeigt einen mit Filz bezogenen Boden, der ebenfalls als Klappe ausgeführt ist. Darunter befindet sich Stauraum für Laptop oder Unterlagen. Die geradlinige Konzeption zeigt großes Gespür für Materialien und Details.
Ender Ulukök aus Geisenfeld lernte sein Handwerk bei der Schreinerei List in Geisenfeld (SI Ingolstadt-Pfaffenhofen) und kam mit seinem Schreibtisch in Nussbaum, Glas und Aluminium ebenfalls aufs Siegerpodest. Die Jury begründet wie folgt:
Eleganz, Originalität und dynamische Leichtigkeit strahlt dieser kompakte Schreibtisch aus. Der einfache flache Korpus ist umlaufend in Nussbaum furniert, die drei klassisch geführten Schubkästen sind schlank dimensioniert und sauber in Buche gezinkt. Eine aufliegende Glasplatte schließt ringsum mit dem Korpus ab. Die gekröpften Beine aus Aluminiumvollmaterial laufen in die Korpusseiten hinein und werden wie von einem Heft umschlossen.
Eine Belobigung erhielt Elisabeth Pausch aus Zinklmiltach für ihre Sitzbank in Eiche und Rohstahl. Ihr Ausbildungsbetrieb ist die Schreinerei Nadler in Freising (SI Freising). Die Jury sagt dazu:
Ein dreigeteilter Korpus in gebürsteter massiver Eiche ruht auf einer Brückenkonstruktion aus Rohstahl. Auf bestechende Weise verstärken sich die Materialien in ihrer Wirkung. Schubkästen und Klappe schlagen sauber auf Gehrung ein und bilden einen feinen Zierfalz. Die formal nicht neue Konzeption ist überzeugend materialisiert und handwerklich akkurat umgesetzt worden. Da die Bank prinzipiell frei im Raum stehen könnte, wäre eine unsichtbar befestigte Korpusrückwand vorzuziehen.
Für seinen Couchtisch in Makassar und Nextel-Lack erhielt Christian Ganter aus Forstern eine Belobigung. Er lernte bei der Schreinerei Holzrausch in Forstern (SI Erding). Die Jury sagt:
Der zeichenhaft wirkender Korpus wird umspielt von einer Zierleiste in Makassar, deren Breite in Richtung der Gehrungen ansteigt und abnimmt. Ein Blitzmotiv durchzuckt gleichsam das gesamte Objekt. Die rauhe Nextel-Oberfläche setzt sich dabei wirkungsvoll von dem dichten Edelholz ab. Die Öffnungsfunktionen von Klappe und Schubkasten wurden präzise umgesetzt. Durch die Beschaffenheit der Oberfläche kaum zu vermeidende Gebrauchsspuren können auf die Dauer den exzellenten Auftritt des Möbels schmälern.
Die dritte Belobigung ging an Florian Sänger aus Neustadt a.d.D.. Er lernte bei der Schreinerei Schlund in Neustadt (SI Kelheim) und fertigte einen Systemraumteiler in Zebrano und Lack. Die Jurybegründung lautet:
Offene Korpuselemente unterschiedlicher Länge sind übereinander angeordnet und horizontal auf Nutleisten verschiebbar. Apfelgrün lackierte, sehr leichtgängige Schiebetüren nehmen jeweils die Hälfte der lichten Breite des in Zebrano auf Gehrung furnierten Korpus auf. Trotz unbefriedigender Grifflösung sieht die Jury in dieser Arbeit ein Beispiel dafür, wie die Grundanforderungen an ein Gesellenstück mit zeitgemäßer Formgebung in Einklang gebracht werden können.