Auch in diesem Jahr faszinierten die schönsten und ausgefallensten Gesellenstücke Bayerns wieder zahlreiche Besucher der Messe "Heim+Handwerk". 43 Junggesellinnen und Junggesellen nahmen am Landeswettbewerb Die Gute Form teil und stellten eindrucksvoll unter Beweis, wie innovativ und kreativ das Schreinerhandwerk ist.
Der Schreibtisch in Multiplex und Rüster von Alexander Roser aus Nürnberg, der bei der Kuck & Grimm GdbR in Nürnberg ausgebildet wurde, überzeugte die Jury. Die Jurybegründung:
Ablage und Schubkastenkorpus in Ulme sind von einer Hülle aus weiß beschichteter Multiplex umgeben. Mit ihren charakteristischen Durchbrüchen bildet sie einen Raum, ohne den Arbeitsplatz abzuschotten. Die hochwertig gearbeiteten Korpuselemente sind plakativ mit den umhüllenden Flächen verschraubt. So entsteht eine architektonisch interessante Komposition dreier Elemente, die sich deutlich voneinander absetzen und angeregt mit einander korrespondieren.
Hannes Schmidmayer aus Söchtenau lernte sein Handwerk bei der Schreinerei Eham in Hausham (SI Miesbach-BadTölz-Wolfratshausen) und kam mit seiner Minibar in Eiche und schwarzem MDF ebenfalls aufs Siegerpodest. Die Jury begründet wie folgt:
Der geschlossene Möbelkorpus scheint durch das Hirnholzfurnier und die vertikale Teilung in schwarz durchgefärbter MDF aus vier massiven Balken zusammengesetzt zu sein. Die Koffertüren schließen präzise in einem Konterprofil. Auch das Innere der Steele zelebriert die Freude am Holz und bietet sich auch zur Inszenierung von Schmuck oder Mineralien an. Ein Objekt, das die archaische Ausgangsform kunstvoll zu einer Symbiose aus Schrein und Vitrine verdichtet.
Eine Belobigung erhielt Tobias Holland aus Schwindegg für seinen zerlegbaren Tisch in Eiche. Sein Ausbildungsbetrieb ist die Schreinerei Kranzmayr in St. Wolfgang (SI Mühldorf). Die Jury sagt dazu:
Zwei Böcke und zwei Stege, eine zusammengesetzte Platte, ein beidseitig nutzbarer Schubkasten auf Nutleisten und eine originelle seitliche Kipplade formulieren einen Tisch in sachlicher geometrischer Formensprache. Die mit den Querstreben der Seitenteile überplatteten Stege offenbaren am deutlichsten den montagefreundlichen Aufbau aus Einzelteilen. Doch auch die Platte an sich nimmt durch die fein gebrochenen Kanten der einzelnen Friese das Gestaltungsprinzip auf.
Für sein Sideboard in Rüster und Linoleum erhielt Hannes Braun aus Freising eine Belobigung. Er lernte bei Design >s<Stanzel in Pulling (SI Freising). Die Jury sagt:
Feingezeichnet und streng proportioniert ist das kompakte Wandboard mit Klappe und tiefem Schubkasten eine Zierde für den Flur. Der Raum hinter dem Schubkasten bietet Platz für die verborgene Installation von Telekommunikation oder Lichttechnik. Eine überzeugende Gestaltung, hochwertige Materialien und ein vernünftiger zeitlicher Aufwand zeichnen das Gesellenstück aus. Die charmante Umsetzung verrät eine sichere handwerklich-ästhetische Handschrift.
Die dritte Belobigung ging an Florian Lederer aus Siegenburg. Er lernte bei der Lotter-Objekt Möbelwerkstätten GmbH in Kelheim und fertigte ein Multifunktionsmöbel in Räuchereiche und MDF. Die Jurybegründung lautet:
Stattlich dimensionierte Quader in furnierter MDF dienen als Bausteine unterschiedlicher Stauraumkonfigurationen. Ein Raster aus gefrästen Mulden nimmt Stahlkugeln auf, die wie bei Lego-Bausteinen eine formschlüssige horizontale Verbindung der Elemente untereinander schaffen. Voraussetzung für die hohe Variabilität des Möbels ist eine hochpräzise Fertigung.