Früher hat die Großmutter am Samstag ganz früh morgens Brot selbst gebacken. Für uns Kinder war der Duft unwiderstehlich. Wir sausten dann so schnell es ging in die Küche, um zu sehen: Wie die Oma das Brot aus dem Ofen holt, die ersten dampfenden Scheiben für uns abschneidet und dick mit Butter bestreicht.
Gerade in seiner Einfachheit ist ein Stück Butterbrot ein absoluter Genuss. Ein Genuss für alle Sinne: Frisches Brot duftet köstlich. Seine krachende Kruste und die weiche Krume sind ein haptisches und zugleich auch ein geschmackliches Erlebnis. Außerdem macht Brot uns natürlich satt. Es gehört zu den traditionellsten und ältesten Lebensmitteln der Welt. Schon vor rund 23.000 Jahren mahlten und rösteten die Menschen wildes Getreide. Für uns ist Brot heute ein Grundnahrungsmittel und fehlt in keiner Küche. Das Bauernbrot, das wir für die Familie vom Markt holen, schmeckt ein bisschen wie das
von der Großmutter damals. Und hineinzubeißen ist noch immer wie ein Stück Heimat.
Aufgeschnitten wird unser Brot immer noch auf einem Schneidebrett aus Holz – und das nicht ohne Grund. Denn Brot und Holz bilden eine perfekte Symbiose: getragen von Jahrhunderte alter Tradition, natürlich und echt. Der schlichte, ehrliche Geschmack einfacher Nahrungsmittel und Zutaten setzt sich in unseren Küchen nicht nur beim Kochen und Essen durch. Diese Rückbesinnung auf das Ursprüngliche, das Natürliche findet auch bei den uns umgebenden Materialien statt. Holz als Wohlfühlfaktor spielt dabei gerade in der Küche eine zentrale Rolle.
Spezielle Eigenschaften, wie die keimhemmende Wirkung einiger Hölzer, machen diese zum perfekten Werkstoff nicht nur für Schneidebretter. Kein Wunder, werden Kochlöffel, Nudelholz und Co. doch seit jeher aus dem natürlichen Rohstoff gefertigt. Gerade Hölzer wie Kiefer, Ahorn und Buche sorgen mit ihren antibakteriellen Eigenschaften für ein gutes Gefühl beim Kochen und Backen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sie Bakterien sozusagen aufsaugen und zum Beispiel die Erreger von Pilzinfektionen abtöten. Der Grund dafür sind zum einen die hygroskopische – also Feuchtigkeit anziehende – Eigenschaft von Holz und zum anderen seine besonderen Inhaltsstoffe, die Polyphenole.
Holz wird aber auch eingesetzt, um den Geschmack von Lebensmitteln zu unterstreichen. So reift Wein in Barrique-Fässern, um ihn mit dem Aroma von Holzkomponenten abzurunden. Als Barrique wird ein Eichenholzfass bezeichnet, das man von innen „röstet“, um unter Hitzeeinwirkung ein bestimmtes Aromenbild zu erreichen. Je nach Stärke der so genannten Toastung entstehen Vanille-, Karamell- oder Kaffee- und Tabaknoten. Die köstliche Holzofen-Pizza unseres Lieblingsitalieners oder die typische Würze geräucherter Lebensmittel vom Fischmarkt oder dem Metzgermeister stehen ebenfalls für die „geschmacksverstärkende“ Qualität von Holz.
Mit den vor einigen Jahrzehnten gängigen Systemküchen litten vor allem die Kreativität, Individualität und Sinnlichkeit beim Kochen. Seit einigen Jahren hat sich der Trend grundlegend gewandelt. So sind heutige Küchen Ausdruck des persönlichen Lebensstils, für den der Innungsschreiner maßgefertigte Lösungen anbieten kann – egal wie das Platzangebot ausfällt. Es entsteht wieder Raum für Geschmack und Genuss, nicht nur beim Kochen. Die Küche wird wieder zum zentralen Kommunikations- und Gemeinschaftsraum einer Wohnung oder eines Hauses. Hier geht es ums gemeinsame Erleben – bei der Essenszubereitung, beim Plaudern und Diskutieren, beim Hausaufgaben machen und Arbeiten. Der Trend geht heute dahin, Raumgrenzen ganz aufzulösen, Küche und Kochen, Essen und Leben also immer mehr miteinander zu verschmelzen. Die Traumküche soll sich dabei nach den persönlichen Bedürfnissen und der Lebenssituation der Bewohner richten und sich gleichzeitig in die räumlichen Gegebenheiten einfügen – der Innungsschreiner ist dafür der kompetente Ansprechpartner.