Mehr Licht!

Zur richtigen Atmosphäre gehört das richtige Licht. Der Schreiner kann bei der Planung der Lichtakzente im Wohnraum behilflich sein.


Das Licht etwas ganz Besonderes ist, wusste schon der alte Goethe. „Mehr Licht“ sollen seine letzten Worte gewesen sein. Auch heute ist die Sehnsucht nach Helligkeit und Licht ungebrochen. Architekten beobachten einen ganz klaren Trend zu lichtdurchfluteten Räumen. Bei Neubauten sind große Fensterflächen gewünscht, die viel Tageslicht hineinlassen. Wo früher eine massive Tür einzelne Zimmer voneinander trennte und abdunkelte, gelangt heute das Licht durch Glastüren von einem Raum zum anderen. Neue Techniken wie Glasfasern oder Lichttunnel mit Spiegeln leiten das Sonnenlicht vom Dach eines Hauses ins Innere. Unter dem Dach kann der Schreiner in vielen Fällen schon mit einem großen Dachfenster die Kammer zu einem hellen Wohnraum aufwerten.

Sicherlich ist natürliches Licht von außen die beste Lösung. Doch das ist nicht überall möglich. Hier muss künstliches Licht her. Mit etwas Geschick und Fantasie lässt sich auch dieses so einsetzen, dass es die gewünschte Helligkeit und eine wohnliche Atmosphäre verbindet. Beispiel Wohnzimmer: Hier hat die gute alte Deckenleuchte ausgedient. Viele Lichtquellen, die möglichst ein indirektes Licht erzeugen, sind heute die bessere Wahl. Nicht, um den Raum möglichst hell zu erleuchten, sondern um je nach Stimmung und Anlass unterschiedliche Akzente setzen zu können.

Je nachdem, ob das Wohnzimmer zum Kuscheln, für einen gemütlichen Abend mit Freunden oder zum Spielen mit der Familie genutzt wird – die richtige Stimmung kommt erst auf, wenn auch das Licht stimmt. Für ein mittelgroßes Wohnzimmer von zwanzig Quadratmetern empfiehlt die Brancheninitiative www.licht.de drei, besser noch fünf Leuchten. Geschickt eingesetzt, peppen verschiedene Lichtquellen die Atmosphäre des Raumes auf. Ein Deckenfluter streut das Licht über die Decke im Raum. Das verhindert, geblendet zu werden und bringt eine gemütliche Atmosphäre ins Zimmer. Perfekt ist es, wenn der Fluter gedimmt werden kann. So lässt sich das Licht der jeweiligen Stimmung anpassen. Zum Lesen reicht ein kleiner Spot hinter dem Sofa oder dem Lesesessel, der das Licht genau auf das Buch wirft. Andere Lampen kann der Schreiner in Schränke, Sideboards oder Regale integrieren. 

So kommen nicht nur schöne Möbel besser zur Geltung. Gerade gut in Szene gesetzte Holzmöbel sorgen für Behaglichkeit. Einzelne LED- oder Halogen-Spots betonen bestimmte Ecken oder Highlights im Raum, wie Bilder und schöne Vasen auf dem Sideboard. Übrigens muss das Licht, das aus Energiesparlampen kommt nicht automatisch kalt und unfreundlich wirken. Mittlerweile gibt es spezielle Leuchtmittel, die das Licht wärmer erscheinen lassen. Wichtig sind dabei die Lichtleistung (Lumen) und die Farbtemperatur (Kelvin). Diese Angaben stehen heute schon auf vielen Lampen. Ab September müssen sie verpflichtend angegeben werden. Generell gilt: Je niedriger der Kelvin-Wert ist, desto höher ist der Anteil an „rotem Licht“ und desto wärmer empfinden wir es. Eine andere Alternative ist ein rötliches Glas als Lampenschirm und eine indirekte Beleuchtung über eine farbige Wand.

Besonders stimmungsvoll lassen sich Lichteffekte setzen, die nicht alltäglich sind. So kann der Schreiner flache LED-Spots in eine abgehängte Decke einpassen. An Treppen lassen sich auch nachträglich noch Lichter auf Höhe der Stufen anbringen. Das sorgt für einen sicheren Tritt und betont bei schönen Holztreppen die Maserung des Materials. Wer es besonders extravagant mag, bringt Spots in den Fußboden ein. Eine Lichtleiste oder einzelne Spots am Rand des Parketts gesetzt, strahlen die Wand von unten an und sorgen so für eine besondere Stimmung.


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