Das Hängemöbel aus Makassar, Ahorn und Linoleum von Ulrich Maß aus Niederviehbach (Innung Dingolfing), der bei der Schreinerei Anton Winterstetter aus Niederviehbach ausgebildet wurde, überzeugte die Jury.
Die Jurybegründung: Das formal bestechend reduzierte Möbel hat eine Ausstrahlung, die nur durch Perfektion erreicht wird. Der stufenlos höhenverstellbare Korpus zeigt an den Stirnseiten jeweils einen hängend geführten, absolut präzise auf Gehrung einschlagenden Schubkasten. Die äußere Farbabstufung von Makassar über Eierschale und Mint (Hintergrund) ist souverän angelegt. Mit der ergonomisch variablen Nutzhöhe steht das Stück in herausragender Weise für ein zeitgeistiges Möbel.
Martin Nertinger aus Zusmarshausen (Innung Augsburg) lernte im Ausbildungsbetrieb Josef Furnier in Adelsried und fertigte als Gesellenstück einen Schreibtisch in Eiche. Auch diese Arbeit wurde als Siegerstück bewertet. Die Jury schreibt hierzu:
Im spielerischen Umgang mit zwei Holzverbindungen (Überblattung und durchgestemmter Zapfen) entstand ein dynamischer massiver Eichentisch von überraschender optischer Leichtigkeit und Ausgewogenheit. Das Möbel erinnert in der formalen Stringenz an Entwürfe aus der Bauhausära. Aufbauend auf dem Rastermaß 30 mm, stehen alle Maßverhältnisse zueinander in Beziehung. Schublade und Stiftkästchen werden als weniger wesentliche Zugaben empfunden.
Eine Belobigung erhielt Karl Bachhammer aus Winhöring (Innung Altötting). Er lernte den Beruf bei Schreinerei Nikolaus Sigruner in Winhöring. Das Sideboard in Birnbaum und Lack beschreibt die Jury wie folgt:
Ein ansprechendes Möbel mit schöner Gliederung und harmonischer Farbgebung. Das Quadrat ist bestimmendes Gestaltungselement und kehrt selbst in der dekorativen offenen Zinkung des massiven Korpus wieder. Die Tür hätte nicht zwingend massiv ausgeführt werden müssen!
Ein Canapé mit Hängeschränkchen fertigte Julia Gatz aus Landsberg (Innung Oberland). Ausgebildet wurde sie an der Berufsschule für Schreiner in Garmisch-Partenkirchen.
Der Kommentar der Jury zu dem Gesellenstück: In der Auseinandersetzung mit dem Thema Sitzmöbel entstand ein junger, frischer Entwurf, der durch die leichte Architektur des Gestells und die gelungene Farbkombination anspricht. Im Ensemble mit dem Hängeschränkchen verliert das Canapé© allerdings an Ausstrahlung: Die Komposition Farbe/Holz/Textil wird etwas überstrapaziert.
Aus der Innung Freising errang Florian Kammerlohr mit seiner Telefonablage in Teak eine Belobigung. Hierzu schrieb die Jury: Das puristisch gestaltete Möbel ist schnörkellos und funktional, ohne langweilig zu sein. Man hätte sich jedoch etwas mehr Feinabstimmung und Virtuosität bei der Materialstärke gewünscht: Die ewige 19-mm-Platte ist für einen Solisten recht banal. Bei den kleinen, überschaubaren Stücken fällt so etwas besonders auf!
Im Ausbildungsbetrieb Elmar Schnell, Starnberg lernte Marco Schiller aus Pentenried den Beruf und fertigte als Gesellenstück einen hängenden Schreibtisch in Nussbaum und Lack. Dieses Möbel wurde von der Jury wie folgt beurteilt:
Die Jury honoriert den Mut zur Skulptur! Das humorvolle Kleinod in Multiplex hat als Minimalversion von Drehteil und Schublade eher Alibicharakter. Die Statik des Möbels überzeugt gestalterisch nicht ganz: Warum eine Säule, wenn das Stück dann doch an die Wand gehängt werden muss?