Simon Klaus aus Missen (SI Allgäu) heißt der Bundessieger im Finale "Die gute Form" 2012. Seine "Dreh-Bar" begeisterte den Betrachter mit gekonntem Materialspiel bei perfekter Funktionalität, so das Jury-Urteil. Das sahen die Besucher auf der Handwerksmesse in München ganz ähnlich und wählten das Gesellenstück zum Publikumssieger. Sein Ausbildungsbetrieb ist die Schreinerei Beinder in Weitnau. Damit gelang Klaus ein ganz besonders Kunststück: Er gewann im letzten Herbst nämlich bereits den Praktischen Leistungswettbewerb und "Die gute Form" auf Landesebene, beim Praktischen Leistungswettbewerb auf Bundesebene wurde er Dritter.
Zweite wurde Carla Enchelmaier aus Niedersachsen. Ihr Baukastenmöbel "Blox Box" überzeugte die Jury dank großer Variabilität und des verwendeten mit Tafelkreide beschreibbaren Magnetschichtstoffs, der zum spielerischen Verändern einlade. Der dritte Platz ging nach Berlin an Franziska Bluhme. Mit frühlingshafter Leichtigkeit zeige ihr Schreibtisch "Flora" eine klare Linienführung und originelle Details, so die Jury.
Einmal mehr waren die Besucher am Messestand von Tischler Schreiner Deutschland auf der Internationalen Handwerksmesse in München begeistert von den teils verblüffenden Funktionen, mit denen die 17 ausgestellten Gesellenstücke des Bundesentscheids "Die gute Form" 2012 aufwarteten. Die drei Erstplatzierten durften sich über je eine Profi-Handmaschine von Festool sowie - entsprechend ihrer Platzierung - über 1.500, 1.000 und 500 Euro Geldprämie freuen. Als Publikumssieger erhielt Simon Klaus darüber hinaus noch einen Scheck über 250 Euro und die Fachzeitschrift dds legte für die drei ein Jahresabonnement oben drauf.
Mit Erfindergeist und gekonnter Materialkenntnis
Der mit 500 Euro dotierte Sonderpreis "Massivholz" ging an Lea Seidel aus München. Ihr Schreibtisch zeige "den gekonnten Umgang mit Massivholz" sowohl in der Holzauswahl als auch der konstruktiven Verarbeitung. Der Preis wird vom Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland ausgelobt.
Den Sonderpreis "Beschlag" - gestiftet von der OPO Oeschger GmbH - erhielt Benedikt Held aus Köln. Damit wurde vor allem sein großer Erfindergeist gewürdigt. Held hatte eigens für sein Gesellstück einen Beschlag entwickelt, "der die Klappen seiner Musiktruhe gleichzeitig abbremst, in Position hält und die Innenbeleuchtung schaltet", schreibt die Jury. Außerdem erhielt er eine Belobigung, da sein extremgeradliniges Stück "in Materialwahl und Formensprache die Retrospektive auf die 60er Jahre mit der Gegenwart" verbinde.
Weitere Belobigungen gingen an Tobias Brehm aus Nordrhein-Westfalen für seinen Schreibtisch "Philum" mit eingebautem Ordnungssystem sowie an Philipp Kirschenmann aus Baden-Württemberg für den plastischen Charakter seines mit furnierten Aluminiumlamellen versehenen Whiskyschranks.
Das Gewerk als Sieger
Daran, dass nicht nur die 17 Gesellinnen und Gesellen, sondern gleich das gesamte Gewerk als Sieger aus dem Bundesfinale hervorgegangen sind, ließ Verbandspräsident Konrad Steininger keinen Zweifel. So richtete sich sein Dank vor allem auch an die Ausbildungsbetriebe, die innerhalb einer funktionierenden Verbandsorganisation ihre Azubis meisterlich mit "Herz und Verstand" unterstützten und auf diese Weise ihre Schützlinge zu "großartigen Botschaftern" des Gewerks machten.
Der Bundesentscheid "Die gute Form" 2012 wird neben dem Mitausrichter OPO Oeschger vom Werkzeughersteller Festool, der Fachzeitschrift dds und der Barmer GEK unterstützt.