Wiederenteckte Formen des Wohnens und Gestaltens
Alle Epochen der Geschichte sind geprägt von besonderen Stilen in der Architektur, in der Mode und in der Gestaltung von Möbeln und Einrichtungen. Seit einiger Zeit setzt sich ein Trend durch: Der Wunsch nach Einfachheit, nach Natürlichkeit, nach Reduzierung auf das Wesentliche. „Weniger ist mehr“ – mit diesem Satz markierte der Architekt Ludwig Mies van der Rohe eine Zäsur. In der Architektur und in vielen Bereichen der Gestaltung war nach einer an Symbolik überfrachteten, mit dekorativen Elementen gespickten Ära der Wunsch groß, sich wieder auf das Wesen der Dinge zu konzentrieren.
Mittlerweile ist der Alltag durch allerlei Umwelteinflüsse und Reize, durch moderne Medien und permanente Mobilität oft so überfrachtet, so anstrengend, so komplex geworden, dass sich viele nach einem Rückzugsraum sehnen, der Ruhe und Entspannung bietet. Nach einem privaten Ort, der nicht mit Reizen überflutet ist. Das eigene Zuhause wird bewusster wahrgenommen, es wird zunehmend schlichter und klarer eingerichtet. Diese „Neue Einfachheit“ rückt die Gestaltung in den Mittelpunkt, eine bloße Dekoration wird weitgehend vermieden.
Bei der Einrichtung der eigenen vier Wände sind hochwertige Materialien und perfekte Verarbeitung wichtig. Es darf ruhig von allem etwas weniger sein, dafür aber das etwas Bessere. Die wahren Werte sind entscheidend: Material, Struktur, Form und Oberflächen, die Gliederung eines Raums, die Blickbezüge, das Licht und die Proportionen. Um all dies harmonisch in Einklang miteinander zu bringen, arbeiten Architekten und Innungsschreiner oft Hand in Hand. Und das nicht nur bei einem Neubau. Auch bei der Sanierung eines Hauses im Bestand oder der Erneuerung von Teilen der Wohnungseinrichtung können diese Trends bei der Neugestaltung berücksichtigt werden. Dies beginnt bereits bei der Auswahl einzelner Möbelstücke, mit der neue Akzente gesetzt werden können. Gemeinsam mit der Lichtgestaltung kann für Räume damit eine außergewöhnliches Ambiente geschaffen werden.