Schreinerwettbewerb Holz aus Bayern 2010: „Möbel mit Ausstrahlung“

Kein anderer Werkstoff ist so vielseitig und zugleich einzigartig wie Holz. Wie der heimische Werkstoff perfekt zu innovativen Möbeln verarbeitet werden kann, zeigt alljährlich ein Wettbewerb, den der Fachverband Schreinerhandwerk Bayern gemeinsam mit dem Forstministerium durchführt. Auch heuer zeichneten Forstminister Helmut Brunner und Präsident Konrad Steininger auf der „Heim + Handwerk“ in München zehn Möbelstücke aus.

Wie schon in den letzten Jahren – erinnert sei hier zum Beispiel an die „Fitnessmöbel“, die „Sinnlichen Möbel“, die „Unterhaltsamen Möbel“ oder die „Beziehungskisten“ – wurde wieder ein Thema gewählt, das sehr viel Interpretationsspielraum ließ. Und das die Neugierde weckte – bei den Messebesuchern ebenso wie bei den Medien. Für das Motto „Möbel mit Ausstrahlung“ hatten die Schreiner ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und ausgefallene Stücke geschaffen.

Wie die bayerischen Innungsschreiner das Thema „Möbel mit Ausstrahlung“ interpretiert haben, konnte jetzt auf der Heim+Handwerk inmitten der Gemeinschaftsschau der Bayerischen Innungsschreiner bestaunt werden. Die zehn besten Entwürfe spiegelten eindrucksvoll die Vielfalt und Kreativität des Schreinerhandwerks wider. Das Spektrum reichte vom leuchtenden „Feuertisch“ bis zum „Kühlturm“ für die eigene Bar.

Mit der Preisverleihung auf dem Messestand fand der Wettbewerb seinen Abschluss und Höhepunkt. Staatsminister Helmut Brunner und der Präsident des FSH Bayern Konrad Steininger überreichten die Ehrenpreise an die Innungsschreiner. Die Jury vergab drei mit jeweils 1.000,- Euro dotierte Preise und zwei Belobigungen, die jeweils mit einem Scheck über 500,- Euro verbunden waren.

„Ganz gleich ob aus Ahorn, Eiche, Esche oder Kirsche: Kein Material ist so individuell und sorgt für mehr Abwechslung bei der Gestaltung von Innenräumen“, sagte der Minister bei der Preisverleihung. Möbel aus Holz seien zudem zeitlos, wertbeständig und schafften ein natürliches Raumklima. Und mit der Verwendung von heimischem Holz werde ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Steininger hob hervor, mit welch vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten die bayerischen Innungsschreiner zum Wohlbefinden ihrer Kunden beitragen können. Es sind dabei nicht nur verschiedene Produkte entstanden, sondern man sehe auch völlig verschiedene Verarbeitungstechniken. Und auch die Kombination mit anderen Materialien zeigt die Vielfalt des Schreinerhandwerks und die Einsatzmöglichkeiten heimischen Holzes.

Preisträger

Peter Graf aus Dießen am Ammersee (SI Landsberg): Taschenleerer als Lichtobjekt

Begründung der Jury:

Programmierbare Leuchtdioden lassen ein Bildmotiv im durchleuchteten Furnier erscheinen. Die Innovative Lichttechnik ist keine schmückendes Beiwerk sondern Mittelpunkt der gestalterischen Konzeption, die das minimalistische Möbel in seiner atmosphärischen Ausstrahlung potenziert.

Karl Kirschner aus Titting (SI Eichstätt): Drehbarer Raumteiler

Begründung der Jury:

Das TV-Möbel überzeugt durch sinnvolle Funktionen und ästhetische Qualität:  Durch subtile Details wird das Holz inszeniert, nicht der Fernseher. Damit hebt sich die Konzeption wohltuend aus dem formalen Mainstream sogenannter Medienmöbel hervor.

Holz König/ Gerhard Schranner aus Haindlfing (SI Freising): Schmuckschränkchen in Elsbeere

Begründung der Jury:

Ausstrahlung ganz ohne Licht und Medientechnik: Das Schmuckschränkchen in Elsbeere überzeugt allein durch seine handwerkliche Qualität und die Wirkung des Holzes. Das Unikat vermittelt eine hohe Wertigkeit und Exklusivität:  Die Funktionen erschließen sich nur dem Eingeweihten.

Belobigungen

Sebastian Geitner aus Nürnberg: Feuertisch

Begründung der Jury:

Das als Couchtisch dienende Lichtobjekt setzt allein auf die transluzente Wirkung dünnen Furniers, die durch einfache geometrische Formen und einen starken Kontrast zwischen der Materialanmutung von Beton und Holz gesteigert wird.

Josef Schmid aus Fahrenzhausen (SI Freising): Schreibtischlampe

Begründung der Jury:

Hinter der spielerisch improvisiert wirkenden Leuchte steht ein serienreifes Fertigungskonzept.Allein der ernsthaft durchlaufene gestalterische Prozess kann im Ergebnis auf so ansprechende Weise einfach erscheinen und auf den Betrachter „ausstrahlen“.