Schreinerwettbewerb Holz aus Bayern 2011: „Geistreiche Möbel“


Welche vielfältigen Möglichkeiten der heimische Werkstoff Holz bietet, zeigt alljährlich der Schreinerwettbewerb, den der Fachverband Schreinerhandwerk Bayern gemeinsam mit dem Forstministerium durchführt. Forstminister Helmut Brunner und Präsident Konrad Steininger zeichneten auch heuer auf der "Heim+Handwerk" in München zehn innovative Möbelstücke aus, die diesmal unter dem Motto "Geistreiche Möbel" eingereicht wurden. 

Die Schreiner hatten ihrer Kreativität und Vielseitigkeit erneut freien Lauf gelassen und ausgefallene Stücke geschaffen - vom tragbaren Altar für Bergmessen bis hin zu einer Bar für Hochprozentiges. "Ganz gleich ob aus Lärche, Ahorn, Zwetschge, Ulme oder Kirsche: Kein Material ist so individuell und sorgt für mehr Abwechslung bei der Gestaltung von Innenräumen", sagte der Minister bei der Preisverleihung. Möbel aus Holz seien zeitlos, wertbeständig und schafften ein natürliches Raumklima. Und mit der Verwendung von heimischem Holz werde ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet. 

Präsident Steininger hob hervor, mit welch vielfältigen Gestaltungsansätzen die bayerischen Innungsschreiner sich dem Thema gestellt haben. Es seien dabei nicht nur verschiedene Produkte entstanden, sondern man sehe auch völlig verschiedene Verarbeitungstechniken. Und auch die Kombination mit anderen Materialien zeige die Vielfalt des Schreinerhandwerks und die Einsatzmöglichkeiten heimischen Holzes. 

Wie schon in den letzten Jahren - erinnert sei hier zum Beispiel an die "Fitnessmöbel", die "Sinnlichen Möbel", die "Unterhaltsamen Möbel" oder die "Beziehungskisten" - wurde wieder ein Thema gewählt, das sehr viel Interpretationsspielraum ließ. Und das die Neugierde weckte - bei den Messebesuchern ebenso wie bei den Medien. Wie die bayerischen Innungsschreiner das Thema "Geistreiche Möbel" interpretiert haben, konnte auf der Messe Heim+Handwerk inmitten der Gemeinschaftsschau der Bayerischen Innungsschreiner bestaunt werden. Die Jury vergab drei mit jeweils 1.000,- Euro dotierte Preise und drei Belobigungen, die jeweils mit 500,- Euro belohnt wurden.

Preisträger

Richard Stanzel aus Freising-Pulling: „Lazy Bell“

Begründung der Jury: 

Lazy Bell gibt Gedanken durch Entspannung Raum. Die äußere Form erinnert nicht nur an eine Glocke, wie der Name vorgibt, sondern zitiert auch die Silhouette eines Kardinal-Biretts. Ganz praktisch und zugleich humorvoll wird so das Thema "Geistreiche Möbel" umspielt.

 

Martin Maierhofer aus Rain-Staudheim (SI Donau-Ries): „Privates Tabernakel“

Begründung der Jury: 

Wer "geistreich" mit "hochprozentig" übersetzt, kommt auf direktem Weg zum Entwurfsgedanken der Bar, die hier in Form eines Tabernakels überhöht wird: Der Drehzylinder steht auf einem Sockel, sein zunächst verborgener Inhalt wird durch die Spiegelung zusätzlich in Szene gesetzt.

 

 

 

Günther Schmid aus Holzheim-Stadel (SI Donau-Ries): Büchersäule „Books“

Begründung der Jury: 

Wenn Bücher als Geistkonserve verstanden werden, kann ein geistreiches Möbel folgerichtig auch ein Bücherregal sein - es rückt in diesem Fall ausgewählte Exemplare in den Fokus und definiert einen sympathischen Lese-Ort.

 

 

 

 

Belobigungen

Gerhard Schranner aus Freising-Haindlfing: „Dynamische Stühle“

Begründung der Jury: 

Ein Thema bis ins Detail zu durchdringen und Lösungen auszuarbeiten (hier die Adaption der Sitzfläche an die Körperhaltung) ist ein geistiger, mitunter auch geistreicher Prozess. Die Jury honoriert die eigenwillige Auslegung des Wettbewerbsthemas.

 

 

 

Clemens Haberl aus Wettstetten (SI Ingolstadt-Pfaffenhofen): Tragbarer Altar

Begründung der Jury: 

Der tragbare Altar sorgt für Geistnähe, indem er der Besinnung und dem Gebet Raum gibt. Eine ausbaufähige solitäre Idee zum Wettbewerbsthema, die vor allem in der Ausführung noch weiteres Potenzial birgt.
 

 

Johann Bernhart aus Hohenkammer (SI Freising): Stehpult/Bank

Begründung der Jury: 

Das mobile Stehpult illustriert Geistesgegenwart im Sinne von "Gedanken vor einem Publikum auf den Punkt bringen und aussprechen". Die geistreiche Wandelbarkeit in eine Bank bietet die Möglichkeit, auf einen Absender reduziertes Vortragen zum Gespräch auszubauen.

 

 

 

Für das Erreichen der Finalrunde wurden zudem ausgezeichnet:

- Jürgen Hinträger aus Landsberg: "Anrichte in Scheitholz-Optik" 

- Maximilian Schmid aus Fahrenzhausen (SI Freising): "Lepidus" 

- Richard Haager aus Großhöhenrain (SI Rosenheim): "Geistreiches Rednerpult" 

- Reinhold Wagner aus Rohr-Gustenfelden (SI Mittelfranken-Süd): "Vier- Geister-Bar"