Mehr Komfort und Lebensqualität
Es gibt viele Dinge, an die man sich im Laufe der Zeit gewöhnt. Kleine Provisorien und große Ärgernisse. Die Küchenarbeitsplatte ist die entscheidenden fünf Zentimeter zu niedrig, in den unteren Fächern des Kleiderschranks wären Auszüge praktisch und rückenschonend – und auch die Schwelle an der Terrassentür stört, jetzt, da die Jüngsten immer mal wieder mit dem Spielzeugtraktor rein- und rausfahren wollen.
Barrierefreiheit und Ergonomie sind keine Themen, die erst im Alter relevant werden. In allen Phasen des Lebens tragen eine vorausschauende Planung und maßgefertigte Einrichtungen dazu bei, Komfort und Lebensqualität zu steigern. Barrieren sind schlicht Dinge, die stören. Dinge, die man beiseiteräumen kann.
Dem Begriff „Barrierefreiheit“ haftet nach wie vor – und vollkommen ungerechtfertigt – ein negatives Image an. Dabei geht es bei einer verantwortlichen, auch auf künftige Bedürfnisse ausgerichteten Planung oder bei einem barrierefreien Umbau schlicht und ergreifend darum, für mehr Komfort und Lebensqualität in allen Lebensbereichen zu sorgen. Das schließt den ebenen Zugang zu einer Dusche
ebenso mit ein wie Türen, die so breit sind, dass auch ein Kinderwagen durchpasst.
Meist sind es schon die kleinen Dinge, die das Leben schöner machen. Durch einfache Maßnahmen lässt sich beispielsweise der Rücken schonen. Die unteren Fächer in Schränken, ganz egal ob in der Küche oder im Schlafzimmer, sind oft schwer zugänglich. In gekrümmter Haltung wird versucht, an die dort aufbewahrten Dinge zu gelangen. Dabei können mitHilfe eines einfachen, im Übrigen leicht nachzurüstenden Auszugs ganz einfach Dinge auch in diesen schlecht zugänglichen Bereichen verstaut werden. Das ist Komfort, der erschwinglich ist und das Leben leichter macht.
Intelligente Lösungen für obere Bereiche
Dasselbe gilt für die Aufbewahrung ganz oben. Küchenhängeschränke kann man elektrisch absenken, um leicht an die oberen Fächer zu gelangen. Wer es weniger aufwendig mag, für den ist eine in den Sockelbereich integrierte Trittstufe, die nach einem Antippen mit der Fußspitze ausfährt, die richtige Wahl. Beim Kleiderschrank helfen Beschläge, die Kleiderstangen nach vorn ausschwenken lassen, sodass der Raum in den oberen Regionen bequem genutzt werden kann. In Sachen Ergonomie bedeutet jede Verbesserung mehr Komfort. Die individuelle Anpassung von Arbeitsflächen, Tischen, Stühlen und Betten an die Körpergröße entlastet den Bewegungsapparat. Nichts schädigt auf Dauer so sehr wie eine falsche Körperhaltung. Und nichts ist so wohltuend wie passgenaue Möbel.
Gut verbinden lassen sich die Prinzipien der Barrierefreiheit und ein großzügiges Ambiente beim Thema Bodenbelag. Der sollte großflächig (ohne Kanten zwischen verschiedenen Belägen), rutschsicher und nicht glänzend sein. Parkett ist dafür ideal, andere Beläge wie Laminat oder Kork sind denkbar. An den Türen ist darauf zu achten, dass keine Türschwellen als „Stolperfallen“ vorhanden sind. Und wenn es geht: so wenige Stufen wie möglich im Wohnraum und in den Außenbereichen. Sind sie unvermeidlich, sollte ein Handlauf vorgesehen werden – eventuell sogar ein zweiter auf passender Höhe für Kleinkinder.
Bei Fenstern und Terrassen-/Balkontüren lässt sich viel für den persönlichen Komfort tun. Elektrische Rollläden und Sonnenschutzsysteme sind ein Beispiel dafür. Auch für Fenster und Dachflächenfenster gibt es komfortable Bedienmöglichkeiten, um sie, wenn die Griffe nicht leicht zugänglich sind, elektrisch zu öffnen und zu schließen. Terrassentüren sind besonders angenehm, wenn im geöffneten Zustand keine untere Anschlagsleiste das Durchgehen behindert.
Schiebetüren sind auch aus diesem Grund eine gute Wahl: Sie gleiten in einer Schiene, die plan mit der Oberkante des Innenfußbodens verlaufen kann. Die geschilderten Beispiele sind nur eine kleine Auswahl unzähliger Möglichkeiten zur Steigerung der Lebensqualität. Das hat viel mit Komfort zu tun, zum Teil auch mit Barrierefreiheit, die – nimmt man sie wörtlich – schlicht und ergreifend „aus dem Weg räumt, was stört“. Was genau wirklich störend ist, das lässt sich am besten bei einem Beratungstermin vor Ort im Gespräch mit einem Innungsschreiner identifizieren.