Ob gemütlich-rustikal oder klassisch-elegant – Holz schafft in seiner unglaublichen Vielfalt für jeden Wohn- und Arbeitsraum ein traumhaftes Ambiente. So vielfältig die Gestaltungsmöglichkeiten sind, so unterschiedlich sind auch die Eigenschaften der einzelnen Holzarten.
Zum Glück sind die Zeiten längst vorbei, in denen Wohnräume als modern galten, wenn möglichst wenig Holz zu sehen war. Mit Schaudern erinnert man sich an Klebefolien auf Türen und Möbelfronten, Parkettböden, die unter Bodenfliesen verschwinden mussten, oder Treppen, die mit Nadelfilz beklebt wurden. Diese Zeitgeist-Trends gehören der Vergangenheit an. Holz ist als natürlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Werkstoff heute nicht mehr wegzudenken.
Es verleiht Wohn- und Arbeitsräumen eine individuelle Note und sorgt in der Vielzahl seiner Arten und Einsatzmöglichkeiten für das jeweils passende Ambiente. Denn Holz ist nicht gleich Holz – jedes hat seinen ganz eigenen Charakter. Welches Holz für welchen Zweck geeignet ist, das weiß der Innungs- schreiner. Er berät auch bei der Kombination verschiedener Hölzer und Holzwerkstoffe mit weiteren Materialien. So entstehen nach individuellen Kundenwünschen spannungsreiche Kontraste für harmonisch gestaltete Räume zum Wohlfühlen.
An Wänden und Decken sorgen Holzpaneele und Holztafeln für eine individuelle Note und für optimales Raumklima. Den persönlichen Gestaltungsvorlieben sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass das Finish möglichst die Offenporigkeit beibehält, das Holz also eher lasiert oder geölt als lackiert wird. So können die mit Holz verkleideten Flächen dazu beitragen, die Luftfeuchtigkeit eines Raums auf natürliche Weise zu regulieren: 50 bis 60 Prozent sind ideal.
Parkett und Dielen sind Anschaffungen, die mit der richtigen Pflege ein Leben lang halten. Je nach Wunsch und Beanspruchung werden die Massivholz-Beläge nach dem Verlegen geölt, versiegelt oder mit einem deckenden Anstrich versehen. Das verleiht Schutz für viele Jahre. Eiche, Buche und Esche kommen hier ebenso zum Einsatz wie Ahorn und Birke. Auch die klassische Diele aus Tanne hat aus gutem Grund nach wie vor viele Liebhaber: Sie verleiht Räumen ein modernes, rustikal-gemütliches Ambiente, ohne dabei bieder zu wirken.
Für den Möbelbau finden sehr viele Hölzer Verwendung. Die Auswahl erfolgt meist nach Farbton, Struktur und physikalischen Eigenschaften. Im Trend liegen derzeit wieder die helleren Arten wie Ahorn und Birke oder die Dauerbrenner Tanne und Buche. Dunklere, stärker strukturierte Hölzer wie beispielsweise Eiche werden gern gebleicht oder gekalkt. Doch das ist kein Muss, sondern eine Entscheidung je nach Geschmack. Lärche, Birke, Esche und Nussbaum werden sowohl als Massivholz als auch als Deckfurniere verwendet.
Treppen erfüllen verschiedene Funktionen. Zunächst verbinden sie natürlich Stockwerke miteinander. Sie sind die ersten und damit wichtigsten Rettungswege – und müssen über einen Nachweis der Standsicherheit verfügen. Stark beansprucht sind ihre Oberflächen in jedem Fall. Daher werden für die Trittstufen gern harte Hölzer wie Eiche oder Buche verwendet. Bei den Treppenwangen oder -holmen finden sich auch zahlreiche andere Hölzer wie Fichte, Tanne oder Douglasie wieder.
Bei der Fertigung von Türen und Fenstern kommt es insbesondere darauf an, ein maßhaltiges Holz zu verwenden, das gleichzeitig gut mit den unterschiedlichen Witterungsverhältnissen klarkommt. Beeinflusst werden diese Eigenschaften beispielsweise durch die Rohdichte eines Holzes, die Auswirkungen auf das Quell- und Schwindverhalten hat, und durch das Stehvermögen. Dieses reduziert den Verzug des Holzes. Auch die Resistenz gegen Schädlinge und Pilzbefall spielt eine wichtige Rolle. Zwar lassen sich all diese Eigenschaften durch eine chemische Behandlung beeinflussen. Aber wer die Wahl hat, ist gut damit beraten, lieber gleich zu einem per se geeigneten Holz zu greifen, also beispielsweise zu europäischer Eiche, Sipo, Meranti oder Lärche und Pitch Pine. Generell sollte Wert auf die Verwendung von Kernholz gelegt werden.